Unsere Augen nehmen von allen Sinnesorganen die weitaus meisten Informationen aus der Umwelt wahr, nämlich über 80 %. Folglich ist der Sehsinn für die meisten Menschen der wichtigste unserer fünf Sinne.
Zwar können wir durch eine vitaminreiche Ernährung und körperliche Bewegung, die die Durchblutung fördert, die Augengesundheit unterstützen, doch Mängel nicht beseitigen. Gegen schädliche UV-Strahlung nützt eine Sonnenbrille.
Viele Augenleiden treten schleichend auf und bleiben unbeachtet. Eine Verschlechterung des Sehvermögens oder der Lichtempfindlichkeit ist häufig nicht einfach nur eine Alterserscheinung oder vorübergehende Beeinträchtigung, sondern kann auf einer mehr oder weniger gefährlichen Augenerkrankung beruhen.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind deshalb für eine Früherkennung sinnvoll. Diese sind selbstbestimmt und eigenverantwortlich, denn die Krankenkassen übernehmen für die Prävention keine Kostenerstattung.
Nach Alter und Risiken empfehlen wir:
Früherkennung des Glaukoms (Grüner Star) zur Verhinderung von vermeidbarem Sehverlust (Risiko steigt mit höherem Lebensalter)
Glaukom-Check
Ganz wichtig ist die Untersuchung des Sehnervs. Dieser soll nicht vermehrt ausgehöhlt sein, denn das würde auf einen Untergang von Sehnervenfasern hindeuten.
Die Untersuchung des Augendrucks ist ebenfalls wichtig. In der Regel sollte dieser nicht über 23 mm Hg sein. Es gibt aber auch ein Niederdruckglaukom, bei dem schon ein Druck größer als 12 mm Hg zu hoch sein kann.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen mit einem Augendruck höher als 23 mm Hg, sogar bis 30 mm Hg, bei denen der Sehnerv völlig in Ordnung ist. Ob dann eine Behandlung nötig ist, hängt von mehreren individuellen Faktoren ab. Erkrankungen wie Diabetes, hoher oder niedriger Blutdruck, Migräne u.a. können eine Rolle spielen und sollten in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt bewertet werden.
Erweiterte Glaukom-Vorsorge
Bei einem Glaukomverdacht beziehungsweise einem gesicherten Glaukom müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden:
Diagnostik Makulaerkrankungen
Als Makula (gelber Fleck) wird der zentrale, ca. 2–3 mm Durchmesser betragende Teil der Netzhaut mit der größten Dichte von Sehzellen bezeichnet. Im Zentrum liegt die Fovea centrales als Bereich des schärfsten Sehens und Stelle für die Wahrnehmung von Farben.
Unterschiedlichste Erkrankungen wie Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Veränderungen im Rahmen eines Diabetes (DMÖ) oder degenerative Veränderungen wie die altersbedingte Makula Degeneration (AMD) können die Funktion der Makula beeinträchtigen.
Welche Veränderungen können auf eine Makulaerkrankung hinweisen?
Viele Augenerkrankungen wie Makuladegeneration, Glaukom, Netzhautlöcher, Netzhautablösung, Tumoren aber auch Spätfolgen anderer Gesundheitsprobleme wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Gefäßverkalkungen können unentdeckt und unbehandelt zu schwerwiegenden Augenschäden führen.
Eine rechtzeitige Erkennung dieser Netzhauterkrankungen ist Voraussetzung für eine frühzeitige Einleitung weiterer Diagnostik und für eine frühzeitige Behandlung, sodass eine Schädigung des Auges vermieden werden kann.
Vorteile der Untersuchung:
Die Pentacam ist eine hochauflösende Kombination aus Spaltlampenuntersuchung und Scheimpflugkamera, welche sich gemeinsam um das Auge drehen. Dabei vermisst sie in wenigen Sekunden den kompletten vorderen Augenabschnitt und analysiert die gesamte Hornhaut, die Vorderkammer und die Linse des Auges (Grad der Trübung). Während des Messvorgangs wird das Auge nicht berührt.
Die Untersuchung liefert entscheidende Erkenntnisse über Ihre Augen vor einer Kataraktoperation (Näheres dazu unter OP). Dieses ist besonders wichtig, wenn es um die Frage geht, welche Kunstlinse zu Ihren Augen am besten passt. Es kann sinnvoll sein, eine torische Kunstlinse einzupflanzen, damit Sie ohne Sehhilfe in der Ferne scharf sehen können. Oder Sie sind interessiert an einer Multifokallinse, mit der Sie zusätzlich lesen können – ohne Lesebrille.
Es können auch Erkrankungen der Hornhaut festgestellt werden. Weiterhin liefert die Untersuchung wichtige Daten für die Beurteilung einer Glaukomerkrankung.
Bild zur Verfügung gestellt von der: OCULUS Optik Geräte GmbH
Wissen Sie, dass Augenerkrankungen bei kleinen Kindern zu irreparablen Sehstörungen führen können?
Viele dieser Erkrankungen können erfolgreich behandelt werden, wenn sie früh genug erkannt werden. Wir empfehlen deshalb die erste Vorsorgeuntersuchung zum Ende des ersten Lebensjahres. Dazu wird speziell bei Säuglingen und Kleinkindern eine Infrarot-Videorefraktion durchgeführt, die eine schnelle Messung von Fehlsichtigkeiten ermöglicht. Diese Untersuchung ist nicht invasiv, das bedeutet, das Kind muss zunächst nicht getropft werden. Wird eine Augenvorsorge gewünscht, so ist das eine individuelle Gesundheitsleistung, die in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt wird.
In der Sehschule ist unsere Orthoptistin tätig. Sie ist eine Therapeutin mit einer speziellen Ausbildung an Universitätskliniken mit Schwerpunkt Schielbehandlung. Sie klärt die Eltern eines Kindes über die Behandlung auf und führt durch die oft lange Zeit einer Abklebe-Therapie.
Weitere Informationen:
www.augeninfo.de
www.orthoptistinnen.de
Wir erstellen auf der Grundlage der Durchführung eines gründlichen Sehtests und der Untersuchung aller Augenfunktionen und des Gesichtsfeldes augenärztliche Gutachten und Sehtestate, die aus verschiedenen Gründen erforderlich sein können:
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